Naturkatastrophen

EU-Studie: Folgen des Klimawandels unausweichlich

(c) REUTERS (Agustin Marcarian)
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Die Europäische Umweltagentur rechnet konkrete Szenarien für alle Regionen der Union durch.

Brüssel. Der Klimawandel ist hier, seine Folgen auch – und es liegt an den Menschen, deren Schwere einzudämmen: Mit diesem Befund fasst die Europäische Umweltagentur eine neue Untersuchung der zu erwartenden Folgen des Treibhauseffekts auf die verschiedenen Regionen Europas zusammen. Dürren, Starkregen und Überschwemmungen, Waldbrände, Flutwellen: All diese Naturkatastrophen haben sich gemäß dieses Berichts, der am Montag veröffentlicht wurde, bereits verschärft, und sie werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte noch häufiger und extremer auftreten. „Der größte Zuwachs an Dürren wird für Südeuropa vorhergesagt, wo er den Wettbewerb zwischen Wassernutzern wie Landwirtschaft, Industrie, Tourismus und Haushalten verstärken wird“, heißt es. Einzig Nordeuropa werde von diesem durch den Klimawandel verschärften Problem verschont. Doch auch die Nordeuropäer werden mehr Starkregen und Überflutungen abbekommen.

Sollten die Emissionen von Treibhausgasen auf einem hohen Niveau bleiben, werde es in den meisten Teilen Europas im Herbst und Winter bis Ende dieses Jahrhunderts um durchschnittlich bis zu 35 Prozent mehr Niederschläge geben. Den stärksten Anstieg von Waldbränden wiederum werde das westliche Mitteleuropa erfahren, wobei die absolute Feuergefahr in Südeuropa am größten bleibe. Der Anstieg der Meeresspiegel schließlich werde alle europäischen Küsten mit Ausnahme der Ostsee und des nördlichen Atlantik bedrohen.

Die Umweltagentur mahnt Europas Politiker dazu, den „Grünen Deal“ zur Senkung der Emissionen bis 2050  rasch voranzutreiben. Für die erste Märzwoche plant die Europäische Kommission nach derzeitigem Stand der Dinge, ihr „Europäisches Klimagesetz“ vorzulegen, das konkrete Maßnahmen festschreiben soll. (GO)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2020)

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