Tennis: Marathon-Sieger Isner verliert in Runde zwei

John Isner
John Isner(c) AP (Mark Baker)
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Nur einen Tag nach dem Abschluss des 11:05-Stunden-Rekordmatchs musste der Amerikaner wieder auf den Count. Die Zweitrundenpartie verlor Isner gegen Thiemo de Bakker nach nur 74 Minuten.

John Isner hat dem elfstündigen Herkules-Akt der letzten Tage Tribut gezollt. Dem US-Amerikaner gelangen im Zweitrundenspiel von Wimbledon gegen den Niederländer Thiemo de Bakker am Freitag nur fünf Games. Isner verlor glatt 0:6,3:6,2:6 - nach dem längsten Tennis-Match aller Zeiten (11:05 Stunden) folgte ironischerweise das kürzeste Männer-Einzel im diesjährigen Turnier. Die Partie gegen De Bakker dauerte lediglich 74 Minuten.

Isner gelang kein einziges Ass - gegen Nicolas Mahut hatte er noch 112 serviert. "Mein Tank war leer. Mental und physisch konnte ich überhaupt nicht mithalten. Ich hatte null Chance", meinte der 25-Jährige, der trotz der Niederlage zu Scherzen aufgelegt war. "Nun werde ich erstmal Fernsehen, vielleicht die Fußball-WM. Oder ich gehe Fischen. Einfach alles, was nicht auf dem Tennis Court passiert."

Kurzfristig stand Isner im Rampenlicht der Branche. Mit Bodyguards wurde er vor und nach der Partie durch die Menschenmassen geführt. Riesen-Applaus brandete auf, als er den Rasen betrat. Und Nicolas Mahut, der Verlierer des epischen Duells? Der Franzose war bereits am Donnerstag, eineinhalb Stunden nach der Niederlage, wieder im Einsatz. Er musste zum Doppel mit Partner Arnaud Clement auf den Platz. Die Partie wurde bezeichnenderweise wegen Dunkelheit abgebrochen und vertagt.

Bei den Frauen kommt es am "marvellous monday" (wunderbarer Montag), an dem sämtliche Achtelfinali gespielt werden, zum Schlager der Belgierinnen Kim Clijsters gegen Justine Henin. Beide Rückkehrerinnen überstanden die erste Turnierwoche ohne einen verlorenen Satz. In der 3. Runde besiegten die beiden ehemaligen Weltranglistenersten russische Außenseiterinnen: Die Flämin Clijsters schlug Maria Kirilenko 6:3,6:3, die Wallonin Henin setzte sich gegen Nadia Petrowa mit 6:1,6:4 durch.

Clijsters, die im Gegensatz zu Henin seit dem Comeback bereits ein Major-Turnier gewonnen hat (US Open 2009), wähnt sich im belgischen Duell als Favoritin, aber "wenn Justine und ich gegeneinander spielen, stehen die Chancen 50:50". Clijsters und Henin treffen zum 25. Mal aufeinander, derzeit steht es nach Siegen 12:12.

Im Achtelfinale steht auch die fünffache Sieger Venus Williams, die US-Amerikanerin hatte mit der Russin Alissa Klejbanowa bei ihrem 6:4,6:2-Erfolg wenig Mühe. Williams trifft nun auf die Australierin Jarmila Groth.

(APA)

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