Die für Einwanderer zuständige Wiener Magistratsabteilung 35 wird permanent massiv kritisiert. Die von den Neos geforderte Digitalisierungsoffensive zur Verfahrensbeschleunigung scheitert an den gesetzlichen Vorgaben.
Wien. Lange Warteschlangen, entnervte Antragsteller, unfreundliche Bedienstete, schikanöse Behandlung. Das sind in etwa die Zuschreibungen, mit denen das Wiener Einwanderungsamt, die Magistratsabteilung (MA) 35, zu kämpfen hat. Teils zu Recht, wie leidgeprüfte Antragsteller bestätigen. Teils zu Unrecht, wie MA 35-Leiter Werner Sedlak erklärt.
Hauptaufgabe der MA 35 ist das Abwickeln von Zuwanderung. Mehr als 120.000 Verfahren laufen aktuell. Im Vorjahr wurden 4500 Einbürgerungen vorgenommen. Insgesamt verfügt die MA 35 über 440 Mitarbeiter. Und acht Adressen. Die Zentrale liegt in der Dresdner Straße 93 (Brigittenau).
Die Probleme
Kaum eine Behörde wird so regelmäßig und so heftig kritisiert wie die MA 35. Diese fällt in den Kompetenzbereich von Wiens Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). So finden sich Berichte über Missstände Jahr für Jahr im Wahrnehmungsbericht der Rechtsanwälte. Aktuell wird unter der Überschrift „Probleme bei der MA 35“ angeprangert, dass Ladungen „in aller Regelmäßigkeit“ an die Mandanten direkt versandt werden. Und nicht an deren Anwälte. Dies geschehe, obgleich die Antragsteller selbst „in den seltensten Fällen der deutschen Sprache so weit mächtig“ seien, dass sie die Ladungen verstehen.