Tennis

Das Hawk-Eye feiert seine sandige Premiere

In Rio de Janeiro wird nächste Woche die Testphase eröffnet.

Rio de Janeiro/Wien. Spekuliert wurde darüber schon viele Jahre, nun steht das Hawk-Eye vor seiner Premiere auf Sand. Die elektronische Ballabdruck-Überprüfung wird kommende Woche in Rio de Janeiro erstmals bei einem ATP-Turnier eingesetzt, auf der WTA-Tour wurde Charleston (6. bis 12. April) als erstes Event einer Testphase festgelegt. Damit gehören zumindest bei diesen beiden Turnier 2020 Diskussionen, ob ein Ball in oder out war, der Vergangenheit an. Auch bei einem noch nicht benannten ATP-250- sowie einem ATP-1000-Event auf Sand soll das Hawk-Eye diese Saison noch getestet werden.

Aus der Taufe gehoben wurde das Hawk-Eye 2006, seitdem ist es aus dem Profitennis nicht mehr wegzudenken. Überwog anfangs noch die Skepsis bei vielen Spielerinnen und Spielern, allen voran bei Roger Federer, hat der technologische Fortschritt definitiv für mehr Fairness gesorgt und gibt den Aktiven die Gelegenheit, knappe Ballabdrücke überprüfen zu lassen. Auf Hartplatz und Rasen ist das Hawk-Eye selbst bei kleineren Turnieren auf den Show-Courts bereits Standard, auch drei der vier Grand Slams vertrauen darauf. Die Ausnahme: Die French Open auf Pariser Sand.

Das Ende aller Diskussionen?

Mit der nun eingeleiteten Testphase könnte aber Bewegung ins Spiel kommen. Sand galt für manche Experten als zu instabiler Untergrund, um eine exakte elektronische Überprüfung gewährleisten zu können. Zudem kann der Stuhlschiedsrichter auf Asche einen Ballabdruck kontrollieren, strittige Entscheidungen bei besonders engen Bällen gibt es auf Sand aber freilich dennoch immer wieder.

In der Testphase wird es auf der ATP-Tour für die Spieler anders als auf Hartplatz und Rasen nicht nur drei „Challenges“, also Überprüfungsmöglichkeiten pro Satz, geben. Die Herren können beliebig oft Einspruch erheben, bei den Damen gilt das alte Regulativ vorerst auch auf Sand. Beim Turnier in Rio, wo auch Dominic Thiem aufschlägt, werden für die Hawk-Eye-Entscheidungen über 40 Kameras eingesetzt. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2020)

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