Nach den Wahlen in New Hampshire ist der Kampf um die Nominierung für die Präsidentenwahl weit offen. Sanders liegt nur knapp vor Buttigieg, Klobuchar überrascht. Biden und Warren stürzen ab.
Concord/New York. So wichtig die ersten beiden Stationen im US-Vorwahlkampf auch sind: Einen klaren Spitzenreiter im Rennen um die Präsidentschaftsnominierung haben die Demokraten in Iowa und New Hampshire nicht gefunden. Die Partei ist zerstreuter denn je. Zwar wird sich das Feld nach den Primaries in New Hampshire etwas ausdünnen. Doch machen sich immer noch mehrere Kandidaten berechtigte Hoffnungen, Donald Trump im November herausfordern zu können.
Der linksliberale Senator aus dem benachbarten Vermont, Bernie Sanders, holte sich mit 25,7 Prozent der Stimmen (Auszählungsstand 86 Prozent) wie durch die Bank prognostiziert den Sieg in New Hampshire. Dieser fiel allerdings weniger deutlich als erwartet aus. Pete Buttigieg, der Ex-Bürgermeister aus South Bend in Indiana, kam mit 24,4 Prozent nur knapp hinter Sanders ins Ziel — ein Ergebnis, das der 38-jährige Jungstar der Demokraten nach dem Sieg in Iowa durchaus als Erfolg verbuchen kann. Die beiden verlassen den hohen Norden der USA als Führungsduo. Beide hielten enthusiastische Siegesreden, in denen sie ihre Wähler für die bevorstehenden Abstimmungen in Nevada und South Carolina zu mobilisieren versuchten.
Gebildete Frauen wählten Amy Klobuchar
Die Überraschung des Wahlabends war Amy Klobuchar, Senatorin aus Minnesota. Sie brachte es auf 19,8 Prozent und holte sich vor allem die Stimmen älterer Wähler über 65 und von Frauen mit Universitätsabschluss. Ihren Sieg in diesen beiden Kategorien wird sie als Argument verwenden, dass sie diejenige ist, die es am ehesten mit dem amtierenden Präsidenten aufnehmen kann. Gerade die gebildeten Frauen der Vorstädte gelten als umkämpfte Wählerschicht. Viele von ihnen kehrten Trump bei den Zwischenwahlen 2018 den Rücken und trugen dazu bei, dass die Demokraten die Mehrheit im Abgeordnetenhaus zurückgewannen.