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Coronavirus: Peking sucht die Schuldigen

Mindestens 500 Mediziner in Wuhan sind am Coronavirus erkrankt.
Mindestens 500 Mediziner in Wuhan sind am Coronavirus erkrankt.(c) Getty Images (Kevin Frayer)
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Chinas Staatschef Xi Jinping schickt einen engen Vertrauten nach Wuhan. Er soll bei der Eindämmung der Lungenkrankheit helfen und die Öffentlichkeit besänftigen. Ob die Strategie angesichts der vielen Fehltritte aufgeht, ist fraglich.

Das große Köpferollen hat begonnen: Als erste hochrangige Funktionäre in der Coronavirus-Krise entfernte Chinas Kommunistische Partei in der Virus-Hochburg Hubei den Parteisekretär und den Direktor der Gesundheitskommission. Wang Hesheng, der Vizechef Chinas nationaler Gesundheitskommission wird sie ersetzen. Es waren die Vorzeichen für den Sturm der den lokalen Verantwortlichen im Epidemiezentrum noch bevorsteht.

Denn um aufzuräumen, entsandte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping einen langjährigen Weggefährten nach Hubei: Der 60-jährige Chen Yixin soll nun gemeinsam mit Vizepremier Sun Chunlan das Krisenteam zur Eindämmung der Epidemie leiten. Chen ist Generalsekretär der Zentralen Kommission für politische und rechtliche Angelegenheiten, ein mächtiges Organ der KP, das Chinas Sicherheitsapparat überwacht.

Der gebürtige Zhejianger arbeitete im engen Führungskreis Xis, als dieser von 2002 bis 2007 als Gouverneur und Parteichef der ostchinesischen Provinz tätig war. Nun kehrt er nach Wuhan zurück, wo er ein gutes Jahr als Parteisekretär arbeitete. „Ich kämpfe nun wieder an eurer Seite“, soll Chen bei seiner Ankunft Provinzpolitikern gesagt haben.

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