Europäische Kommission

Brüsseler Briten werden Iren

Rund 60 britische Kommissionsbeamte haben die irische Staatsbürgerschaft angenommen.
Rund 60 britische Kommissionsbeamte haben die irische Staatsbürgerschaft angenommen. imago images/Le Pictorium
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Rund 60 britische EU-Beamte haben um ihrer Karriere willen die irische Staatsbürgerschaft angenommen.

Brüssel. Der Brexit zieht eine paradox wirkende Folge nach sich: Irland, neben Malta das einzige verbleibende EU-Mitglied mit der Amtssprache Englisch und somit einem linguistischen Startvorteil gegenüber den anderen, fürchtet um seinen politischen Einfluss in den europäischen Institutionen. Denn aus mehreren Gründen sinkt die Zahl der Iren in den Brüsseler EU-Einrichtungen, allen voran der Europäischen Kommission, dramatisch, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTÉ News am Mittwoch.

Erstens hätten laut Recherchen von RTÉ rund 60 britische Kommissionsbeamte die irische Staatsbürgerschaft angenommen. Das hat Karrieregründe, denn britische Kommissionsbeamte bleiben zwar auch nach dem Brexit bei der EU angestellt. Beförderungen gibt es für sie aber nicht mehr. Dieses Problem lässt sich umgehen, indem man eine andere EU-Nationalität annimmt. Laut offizieller Statistik der Kommission haben rund 120 ihrer britischen Beamten seit März 2017 auf einen anderen Pass umgesattelt. Die 60 neuen Iren machen rund zehn Prozent aller Iren in der Kommission aus. Sie sind nun bei der Besetzung von Planstellen in direkter Konkurrenz mit ihren gebürtigen Landsleuten.

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