Konzerthaus

Schubert in small? Geht nicht!

Warum bloß schädigt Countertenor-Star Philippe Jaroussky seinen Marktwert, indem er Schubert-Lieder singt?

Small is beautiful, hieß es schon vor dem Brexit. Das mag für vieles gelten, für Schubert ist es irrelevant. Er ist ein Gigant, dem mit stimmlich unzulänglichen Mitteln nicht beizukommen ist. Herz und Hirn reichen nicht aus, um dem Genie des Liedgesangs auf die Spur zu kommen. Schubert ist nicht zu verkleinern. Engagement und Risikobereitschaft des Interpreten mögen sich nett bis sympathisch ausnehmen, vor Versagen schützen sie aber nicht.

Für einen Virtuosen des Barock-Repertoires, einen Star unter den Countertenören wie Philippe Jaroussky lag bei Schubert die Latte einfach zu hoch. Rührend entschuldigend bereits das Vorwort im Programmheft zu seinem Konzert im Mozartsaal: „Ich mag diese Musik . . . und natürlich ist es auch ein musikalischer Everest für jeden Sänger . . .“ – als hätte er Widerspruch und saftige Kritik bereits einkalkuliert. Erfahrene Psychologen mögen darüber urteilen, warum einer sein eigenes Denkmal und seinen Marktwert derart vorsätzlich zerstört. Oder wäre der 42-Jährige bereits in der Krise?

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