Umwelt

Ein Gesetz gegen Verschwendung

Die Vernichtung von Retour- und Überhangwaren ist eine der Schattenseiten des boomenden Onlinehandels.
Die Vernichtung von Retour- und Überhangwaren ist eine der Schattenseiten des boomenden Onlinehandels.REUTERS
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Tausende Retourwaren werden von Onlinehändlern jedes Jahr verschrottet. Ein neues deutsches Gesetz soll das nun verhindern. Das Problem liegt jedoch woanders – im Steuerrecht.

Wien. Wohl noch selten hat ein deutsches Umweltgesetz so stark auch Österreicher betroffen wie die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, die am Mittwoch von der deutschen Regierung in Berlin beschlossen worden ist. Zumindest dann, wenn sie österreichische Kunden deutscher Onlinehändler sind und es ihnen nicht egal ist, was mit Waren geschieht, die sie an ebendiese Händler retournieren. Denn mit der Novelle wird in Deutschland die sogenannte Obhutspflicht eingeführt. Demnach haben die Händler künftig dafür zu sorgen, dass ihre Waren nicht zu Abfall werden – auch wenn sie von Kunden retour geschickt werden.

Anlassfall dafür waren Recherchen deutscher Medien rund um den Onlinehändler Amazon. Aufgrund von Aussagen von Ex-Mitarbeitern wurde vor rund eineinhalb Jahren bekannt, dass bei dem Online-Riesen jeden Tag Tausende neuwertige Waren in der Müllpresse landen. Entweder sind es Retouren, die leicht beschädigt sind und bei denen die Aufbereitung zu aufwendig ist. Oder es sind sogenannte Überhangwaren – also Produkte von Drittanbietern, die sich in Amazon-Lagerhäusern eingemietet haben. Diese müssen für den Lagerraum hohe Mieten zahlen. Verkaufen sich einzelne Waren nun nicht gut, werden sie aussortiert. Und da die Rücksendung an die Drittanbieter häufig teurer ist, landen diese originalverpackten Waren ebenfalls oft im Müll, wie etwa Greenpeace zugespielte Videos und Fotos zeigen.


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