Ökologie

Auch Schlangen leiden unter Amphibienpilz

(c) imago images / BIA (Gregory Basco)
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Die grassierende Lurchkrankheit rottet nicht nur Amphibien aus – auch bei anderen Tiergruppen kommt es zu einem Rückgang der Artenvielfalt, wie eine Langzeitstudie im panamaischen Regenwald zeigt.

Für befallene Tiere bedeutet es meist ein qualvolles Ende: Ihre dünne, durchlässige Haut verdickt sich, das lebenswichtige Stoffwechselorgan macht dicht, vor allem für Ionen. Der Effekt gleicht einem Nierenversagen, innerhalb weniger Tage sterben die Tiere an Herzstillstand. Schuld ist der aus Asien stammende Chytridpilz, dieser Krankheitserreger ist hochinfektiös, innerhalb der letzten 50 Jahre hat er sich auf der ganzen Erde ausgebreitet und bereits 90 Amphibienarten ausgerottet (Science 363, S. 1459).

Bisher dachte man, dass der Pilz nur die dünnhäutigen Amphibien – auch Lurche genannt, dazu zählen u. a. Frösche, Kröten, Molche und Salamander – gefährdet. Doch eine neue Studie (Science 367, S. 814) zeigt, dass der Schaden, den er anrichtet, weit über die direkt befallenen Tiere hinausgeht. Forscherinnen der Michigan State University untersuchten über einen Zeitraum von 13 Jahren die Schlangenpopulationen eines Nationalparks in Panama. In den ersten sieben Jahren war das Habitat noch frei von dem Chytridpilz, in den folgenden sechs Jahren breitete sich die Amphibienseuche dort aus und dezimierte die Zahl der Lurche auf ein Viertel. Das setzte auch den Schlangen zu: Neun von 30 Arten verschwanden, viele der übrig gebliebenen Arten waren ausgedünnt und ihre Vertreter in schlechter Verfassung.

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