Einzelhandel

Stationärer Handel auf dem Rückzug

Österreichs Einzelhandelsfläche sinkt das fünfte Jahr in Folge.

Nachdem bereits 2018 ein Rückgang der Verkaufsflächen um 147.000 m2 registriert wurde, vermeldet das Marktforschungsunternehmen RegioData für 2019 Einbußen in einem ähnlichen Ausmaß: Demnach schrumpften die Flächen im Vorjahr um weitere 123.000 m2. Es ist das fünfte Mal in Folge. Insgesamt hat der stationäre Handel, gemessen am Höchststand 2013, laut RegioData-Berechnungen bereits acht Prozent der Gesamtflächen eingebüßt.

Onlinekonkurrenz

Jahrelang war der Flächenanstieg größer als der Zuwachs der Einzelhandelsumsätze. Die logische Konsequenz waren sinkende Quadratmeterumsätze und ein zunehmender Standortwettbewerb. Steigende Mieten und Betriebskosten sowie zunehmende Kosten für Personal machten ein ertragreiches Wirtschaften immer schwieriger. Vor allem aber die Abwanderung größerer Umsatzanteile weg vom stationären Handel und hin ins Internet hinterließ Spuren. So wurden Standorte verkleinert oder gar geschlossen. Eröffnungen neuer Großflächen sind extrem selten geworden.

Seit dem Höchststand von knapp 1,8 m2 pro Einwohner in den Jahren 2012, 2013 und 2014 ging die Verkaufsflächendichte in Österreich kontinuierlich zurück. 2015 bis 2017 waren es noch etwa 1,7 m2 pro Einwohner, seit 2018 liegt der Wert bei 1,65 m2 pro Einwohner. Für 2020 geht RegioData sogar von einem Wert von deutlich unter 1,6 m2 pro Einwohner aus.

Trotz dieses Rückgangs ist die Verkaufsflächendichte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hierzulande immer noch sehr hoch. Mit Österreichs Werten können europaweit nur die Schweiz und die Niederlande mithalten.

Als Wachstumstreiber fungierte viele Jahre lang der Lebensmittelhandel. Die anderen Branchen hielten sich hingegen eher zurück. Doch auch das hat sich inzwischen geändert: Den Neueröffnungen stehen mittlerweile etwa gleich viele Schließungen gegenüber.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2020)

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