Morgenglosse

Tempo raus aus der Tempo-30-Diskussion

Die grüne Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger will Tempo 30 auf der Praterstraße durchsetzen.
Die grüne Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger will Tempo 30 auf der Praterstraße durchsetzen.Clemens Fabry
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In der Praterstraße könnte in Zukunft nur mehr Tempo 30 erlaubt sein. Das sorgt für Ärger. Warum eigentlich?

Auf der Praterstraße könnte in Zukunft nur noch maximal 30km/h gefahren werden und alle Parteien, bis auf die Grünen und die Neos, schäumen. Immerhin hat die grüne Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger den Antrag ohne Abstimmung mit den anderen Parteien im Bezirksparlament eingebracht. Eine Entscheidung der Behörden darüber wurde am Donnerstag vertagt. Es soll weiter evaluiert werden. So weit der Ärger.

Aber jetzt einmal ohne Emotionen betrachtet, wo liegt bei dem Vorschlag wirklich das Problem? Die Praterstraße ist schon jetzt selten genug mit 50km/h zu befahren. Zu Stoßzeiten ist so viel los, dass man darum fleht, die 30 km/h überhaupt zu erreichen. Sei es wegen anderer Autos, Ampeln oder Fußgängern, die die Straße neben dem Zebrastreifen queren. Auf beiden Seiten gibt es Radwege. Hier bewegen sich Kinder auf dem Weg zur Schule, Menschen, die einkaufen, Restaurantbesucher, E-Scooter-Fahrer – und nein, sie verhalten sich nicht immer so wie im Lehrbuch „Sicher im Straßenverkehr“.

Wer hier zu schnell durchbrettert, riskiert nicht nur das Leben anderer, sondern auch, dass sein eigenes eine ungewollte Wendung nimmt. Schuldgefühle, Schmerzensgeld und Gerichtsverhandlungen inklusive. Im besten Fall.

Die Praterstraße wird einfach schon längst nicht mehr nur von Autofahrern alleine genutzt. Wie so manch andere Straße in Wien übrigens auch. In einer stetig wachsenden Großstadt wie Wien wird man das Tempo-30-Thema immer wieder diskutieren müssen. Und in dicht besiedelten Bezirken, wo sich viele Menschen unterschiedlich fortbewegen, wenig Gegenargumente dafür finden.

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