Polynesien

Neuseeland erkennt "ausgestorbene" Ureinwohner Moriori an

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Die Indigenen galten seit fast zwei Jahrhunderten offiziell als ausgestorben. Die Regierung entschuldigte sich und übertrug den Moriori Gebiete auf den Chathaminseln.

Seit fast zwei Jahrhunderten galten die Moriori offiziell als ausgestorben; nun hat Neuseelands Regierung Nachfahren dieser Ureinwohner offiziell anerkannt und sich entschuldigt. Am Freitag unterschrieben Politiker und Vertreter der Moriori einen Vertrag auf den Chathaminseln, die etwa 800 Kilometer östlich von Neuseelands Südinsel liegen.

Die Vereinbarung korrigiere "Mythen und Irrtümer über die Moriori", hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Auf Neuseeland und den dazugehörigen Chathaminseln identifizieren sich heute rund 1000 Menschen als deren Nachfahren.

„Wir verloren unsere Identität“

Die Moriori hatten die Chathaminseln von Polynesien aus ab etwa 1400 besiedelt. 1835 fielen Maori von Neuseelands Nordinsel dort ein, töteten fast ein Viertel der Bevölkerung und versklavten den Rest. Die Moriori hätten dadurch nicht nur ihr Land, ihre Freiheit und ihre Sprache verloren, sagte der Verhandlungsführer Maui Solomon dem Radiosender Waatea News. Über Generationen hinweg sei Schülern darüber hinaus beigebracht worden, die Moriori seien ausgestorben. "Wir verloren unsere Identität", sagte Solomon.

Mit dem Vertrag überschreibe die Regierung den Moriori Gebiete auf den Chathaminseln, hieß es in der Mitteilung. Außerdem sagte Neuseeland den Ureinwohnern eine Entschädigung in Höhe von 18 Millionen Neuseeland-Dollar (etwa 10,7 Millionen Euro) zu.

(APA/dpa)

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