Italien

Renzi torpediert die Ex-Genossen

Archivbild: Matteo Renzi
Archivbild: Matteo Renziimago/ZUMA Press
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Die fragile Koalition zwischen Linksdemokraten und Fünf Sterne steht wegen des Ex-Premiers auf der Kippe. Regierungschef Conte drohte schon mit Rücktritt.

Rom/ Wien. Italiens Regierung steht wieder einmal auf der Kippe. Diesmal droht die Koalition nicht am ewigen Partnerstreit zwischen Fünf-Sterne-Bewegung und den Linksdemokraten zu scheitern. Sondern am Friendly Fire des kleinen Rebellen im Bund: an Italia Viva, der Partei von Matteo Renzi. Der Ex-Premier hat sich im Herbst mit einer Handvoll Getreuer von den Linksdemokraten abgespaltet. Seit Amtsantritt der Koalition im September schießt er gegen das Team von Regierungschef Giuseppe Conte und seine früheren Genossen quer.

Eskaliert ist der Streit am Donnerstag, als Renzis Ministerinnen ein Kabinettstreffen boykottierten. Conte spricht offen von Bruch. „Ich akzeptiere keine Erpressungen mehr. Dieser Widerstand von Italia Viva ist schlicht und einfach unerhört“, schimpfte er. Er sei unter diesen Umständen bereit zu gehen. Die Koalition braucht allerdings Italia Viva für eine Mehrheit im Parlament. Laut Medien ist Conte bereits auf der Suche nach neuen Partnern, die Italia Viva ersetzen könnten. Dazu Renzi: „Wenn Conte eine neue Koalition bilden will, dann soll er das tun. Aber wir werden für einen Sitz in der Regierung sicher nicht unsere Überzeugung aufgeben.“

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