Von wegen "große Transformation"...

Klimabewegung: Jetzt wird alles anders – oder doch nicht?

Waldbrände, Überflutungen, Dürreperioden: Nie waren diese Themen so präsent wie heute. Doch die groß annoncierte Wende steht vor dem Ende, noch ehe sie begonnen hat. So nachhaltig ist die Nicht-Nachhaltigkeit: ein Sachverhalt – und seine Ursachen.

Vor einigen Jahren schrieb die kanadische Bestsellerautorin Naomi Klein ein Buch mit dem Titel „This Changes Everything“. Mit „This“ meinte sie den Klimawandel, und sie sprach von erheblichen politischen und gesellschaftlichen Krisen, die auftreten würden, wenn es den wohlhabenden Konsumgesellschaften des globalen Nordens nicht endlich gelänge, eine umfassende sozial-ökologische Transformation zu vollziehen. Ihre Botschaft verhallte – wie unzählige ähnliche zuvor. Bereits 40 Jahre früher, 1975, hatte ein führender deutscher Sozialdemokrat, Erhard Eppler, ein kleines Buch vorgelegt, das „Ende oder Wende“ heißt. Im deutschsprachigen Raum wurde es einer der wichtigsten Texte der modernen Umweltbewegung. Eppler betonte damals ganz ausdrücklich die „Machbarkeit des Notwendigen“. Immer und immer wieder wurden die Warnungen seither verschärft. Und sie wurden mit großen Mengen wissenschaftlicher Daten untermauert. Aber das Notwendige ist offenbar doch nicht machbar. Wie lässt sich das erklären? Wie kommt es, dass die Nicht-Nachhaltigkeit so erstaunlich nachhaltig ist?

Das ist eine unbequeme Frage. Einfache Antworten – etwa dass die globalen Konzerne die Ökologisierung der Gesellschaft mit aller Macht blockieren, obwohl die meisten Bürger sie doch dringend wollen – wischen solche Fragen schnell vom Tisch. Und dann kommt auch schon die erlösende Beobachtung: Da tut sich doch etwas! Stehen wir nicht gerade jetzt an dem Punkt, wo tatsächlich – buchstäblich noch in letzter Minute – alles anders wird? Im positiven Sinne! Und trotz Donald Trump und der Unbelehrbaren, die sich weiterhin gegen jeden ernsthaften Nachhaltigkeitswandel stemmen. Wende statt Ende?

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