Hilfsmaßnahmen

Österreich will China im Kampf gegen Coronavirus unterstützen

Kanzler Kurz, Chinas Außenminister Wang Yi und Außenminister Schallenberg bei ihrem Treffen in München am Freitagabend.
Kanzler Kurz, Chinas Außenminister Wang Yi und Außenminister Schallenberg bei ihrem Treffen in München am Freitagabend.(c) MICHAEL GRUBER
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Die österreichische Regierung sichert im Kampf gegen das Coronavirus Unterstützungsleistungen zu. Chinas Außenminister beschwichtigt indes: „Haben Epidemie im Griff“.

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) kündigten am Freitagabend nach einem Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz an, China im Kampf gegen das Coronavirus mit konkreten Hilfsleistungen unterstützen zu wollen.

Schallenberg sagte, es würden 2,4 Millionen Stück Schutzhandschuhe sowie 100.000 Stück chirurgische Masken zur Verfügung gestellt. Es gehe demnach „um ganz konkrete“ Hilfsleistungen. „Die Europäische Union hat uns gebeten, unsere Hilfsleistungen mit denen anderer Mitgliedstaaten zu poolen, und das wird dann geschlossen nach China gebracht“, erläuterte der Außenminister das Vorhaben in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kurz. „Genau in solchen Situationen zeigt sich auch, was Partnerschaften wert sind, dass man schnell, unbürokratisch anderen zur Seite steht.“ Der Bundeskanzler sprach von einem „guten Gespräch“ mit dem chinesischen Außenminister, „dem wir unsere Unterstützung zugesagt haben“.

Chinas Außenminister beschwichtigt

China hat nach den Angaben des Außenministers die Coronavirus-Epidemie im Griff: „Durch unsere Anstrengungen ist die Epidemie im Großen und Ganzen unter Kontrolle“, sagte Wang Yi gegenüber Reuters. Die Regierung habe rigorose und entschiedene Maßnahmen ergriffen. Viele gingen über die internationalen Gesundheits-Vorschriften und die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinaus.

Wang erklärte, ein potenzielles Problem sei allerdings, dass die USA Reisen zwischen beiden Ländern verboten hätten. Dadurch gerieten die Abmachungen zur Beilegung des Handelsstreits zwischen beiden Ländern in Gefahr. In der sogenannten Phase eins der Handelsvertrages hatte sich die Regierung in Peking verpflichtet, in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Waren und Dienstleistungen im Volumen von 200 Milliarden Dollar (184 Mrd. Euro) aus den USA zu beziehen. „Ich hoffe, dass die USA dieses Problem berücksichtigen werden“, sagte Wang. Es gehe zwar darum, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, aber nicht mit unnötigen Begrenzungen von Handel und Reisen.

Am Freitag war indes der erste Fall eines infizierten Patienten auf afrikanischem Boden bekannt geworden. Nach Angaben des Sozialministeriums wurden bisher insgesamt 64.544 bestätigte Fälle bekannt gegeben, 63.958 davon wurden in China gemeldet. Von den 1.383 Todesfällen wurden alle in China verzeichnet, bis auf jeweils einen Fall in Hong Kong, Japan und auf den Philippinen. In der EU und dem EWR sowie dem Vereinigten Königreich wurden bisher 44 bestätigte Fälle gemeldet.

(APA/Red.)

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