Nord-Stream-2

Konflikt um Pipeline: Eine US-Milliarde Euro an die Osteuropäer

Arbeiten an Nord-Stream-2.
Arbeiten an Nord-Stream-2.APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist den USA ein Dorn im Auge. Nach Sanktionen gegen Firmen, die mitbauen, kommt nun Geld.

Vor wenigen Tagen geißelte US-Handelsminister Wilbur Ross im „Presse"-Interview das Pipeline-Projekt Nord Stream 2, das Gas von Russland nach Deutschland bringen soll. „Wir sind überhaupt nicht glücklich damit. Nord Stream 2 reduziert nicht die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas. Die Europäer agieren etwas seltsam, wenn sie die Nato einspannen, um Europa vor einer möglichen Aggression Russlands zu bewahren, und gleichzeitig von russischer Energie abhängig sind“, hatte Ross gesagt.

Nun wollen die USA mit einer Finanzspritze von einer Milliarde Euro an Länder in Ost- und Mitteleuropa die energiepolitische Unabhängigkeit von Russland fördern. Das Geld solle an die Länder der Drei-Meere-Initiative gehen, sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Ziel sei, Investitionen der Privatwirtschaft in den Energiesektor zu fördern. Die USA exportieren Flüssiggas (LNG). 

Sanktionen gegen Firmen, die an der Pipeline mitbauen

Die Drei-Länder-Initiative besteht aus Ländern in Ost- und Mitteleuropa und soll unter anderem die Zusammenarbeit in wirtschaftlichen Fragen fördern. Im Konflikt um das Energieprojekt Nord-Stream-2 warnen die USA seit langem vor einer zu großen Abhängigkeit der EU von russischem Gas und wollen das Projekt verhindern. Deshalb haben sie zuletzt Sanktionen gegen Firmen verhängt, die an der Pipeline mitbauen.

Deutschland, wo Nord Stream 2 anlanden soll, befürwortet den Bau der Pipeline und kritisierte die Sanktionen. Mehrere EU-Staaten, darunter Polen, sind gegen das Projekt, weil sie einen zu starken Einfluss Russlands befürchten auf dem Energiemarkt. Sie unterstützen deshalb die US-Position.

(APA/dpa)

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