Volx

„Weh dem, der lügt!“ als federleichtes Vaudeville

Vor der Flucht: Loris Kubeng als Leon, Enrico Riethmüller als Atalus.
Vor der Flucht: Loris Kubeng als Leon, Enrico Riethmüller als Atalus.(c) Barbara Palffy / Volkstheater
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Im Volx inszenierte Martin Pfaff Franz Grillparzers Lustspiel in Minimalbesetzung mit großer Spielfreude.

Für ihren Autor geriet die Komödie zur Tragödie. „Weh dem, der lügt!“ wurde vom Publikum bei der Uraufführung im alten Burgtheater in der Wiener Hofburg 1838 so missvergnügt aufgenommen, dass sich Franz Grillparzer danach der Bühne versagte. Er schrieb nur noch für den Schreibtisch. Werke wie „Libussa“ und „Ein Bruderzwist in Habsburg“ erschienen erst posthum ab 1872.

Vielleicht lag der Misserfolg im Vormärz daran, dass sich alter Adel verulkt sah (den Stoff hat Grillparzer aus einer Anekdote des Gregor von Tours in der „Historia Francorum“ aus dem 6. Jahrhundert entwickelt). Vielleicht war die gefinkelte, im Blankvers verfasste Sprache schuld am Fiasko. Aber die Komödie vom kecken Koch Leon, der auszieht, um den Neffen des fränkischen Bischofs Gregor aus der Geiselhaft des barbarischen germanischen Grafen Kattwald zu retten, dabei aber nicht lügen darf, ist längst rehabilitiert und nicht totzukriegen.

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