Gabriele Rollnik war in den 70er-Jahren Mitglied der linksterroristischen Gruppe Bewegung 2. Juni. Die Zeit sei damals nicht reif für eine Revolution gewesen, sagt sie heute. Doch habe der bewaffnete Kampf versucht werden müssen – auch wenn er Opfer forderte. Reue zeigt sie keine.
Sie waren Mitglied der linksextremen Terrorgruppe Bewegung 2. Juni in Deutschland und 1977 bei der Entführung des Unternehmers Walter Palmers in Wien beteiligt. Was war da Ihre Rolle?
Gabriele Rollnik: Man braucht in der Illegalität Geld. Das wollten wir mit dieser Entführung besorgen. Da einige Details unserer Aktion nicht bekannt sind, kann ich mich hier nur beschränkt äußern. Die Bewegung 2. Juni hat jedenfalls die Verantwortung dafür übernommen. Wir waren illegal in Wien mit den üblichen Utensilien und hatten zwei Wohnungen. Die Vorbereitungen haben gedauert, wir mussten uns in der Stadt zurechtfinden.