Bunt, schrill, laut: Die Weltmaschine.
„Gsellmanns Weltmaschine“

Von der wunderschön sinnlosen Maschine eines Bauern in der Steiermark

23 Jahre arbeitete ein Bauer auf einem kleinen Hof an einer Maschine, lange Jahre ganz still und heimlich. Die Geschichte eines sehr skurrilen Jubiläums.

Kaag macht es seinen Besuchern nicht leicht. Von der Südautobahn sind es zwar nur zwölf Kilometer in die kleine Gemeinde östlich von Graz. Aber die Straße nach Kaag ist eng und der Weg hügelig. Eigentlich gäbe es – auch wenn die Landschaft noch so schön ist – keinen guten Grund, hierher zu fahren, hätte nicht einer der 207 Einwohner der Katastralgemeinde von Edelsbach eine einzigartige, ziemlich ausgefallene Leidenschaft gehabt – oder einen Vogel, wie manche der 206 anderen Einwohner einst meinten.

Heuer vor 110 Jahren wurde Franz Gsellmann geboren, sein Leben lang ein einfacher Bauer, der etwas schuf, was heute noch nachwirkt und die Arbeit vieler kinetischer Künstler in den Schatten stellt: eine wild blinkende, laut ratternde, ohrenbetäubend pfeifende Maschine, die einen halben Raum in einem Bauernhof ausfüllt – und genau gar nichts macht.

Als „Gsellmanns Weltmaschine“ ist sie bekannt.

„Weltmaschine wollt' der Opa nie sagen, weil er g'meint hat, er sei ein einfacher Bauer und verwende nicht so hochtrabende Worte“, erklärt Franz Gsellmann – der Vierte mittlerweile. Man hat die Vornamen-Tradition in der Hausnummer zwölf genauso bewahrt, wie das alte Haus, in dem der Forstwirt in vierter Generation mit seiner Freundin, Sabine Gruber, lebt.

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