Cat-Smartphone

Ein Handy für die Baustelle

Der GreenHelp-Chef braucht robustes Werkzeug und Smartphone.
Der GreenHelp-Chef braucht robustes Werkzeug und Smartphone.(c) GreenHelp
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Outdoor-Smartphones müssen leidensfähig sein. Der Baggerhersteller Caterpillar wirbt mit besonders robusten Geräten. Das Cat S52 im Härtetest.

Smartphones sind Computer im Taschenformat. Sie haben den MP3-Player, die Kamera und vieles mehr als eigenständige Geräte abgelöst. Größer, schneller, hübscher lautet die Devise. Glas, Aluminium und Edelstahl verpasst ihnen ein edles Äußeres. Sie sind aber auch fragil geworden. Fashion-Statements braucht es aber nicht, wenn man  draußen unterwegs ist, oder das Handy bei der Arbeit auf der Baustelle benötigt.

Eine Nische, die der Baggerhersteller Caterpillar gemeinsam mit der Bullit-Group abdecken will. Die Cat-Smartphones richten sich an jene Menschen, die ein robustes Handy suchen, das mehrere Stürze ohne Hülle aushält.

Im Vergleich zu früheren Caterpillar-Geräten ist das neue Cat S52 äußerlich fast schon filigran gebaut. Der Robustheit soll dies aber keinen Abbruch tun. Das Gerät aber einfach nur ein paar Mal auf den Boden fallen lassen, spiegelt nicht zwingend die Praxis wider. „Die Presse am Sonntag“ hat deshalb mit dem Gärtnermeister Maximilian Leitgeb das Smartphone einem besonders intensiven Test ausgesetzt.

Bei Minusgraden und Beton. „Auf der Baustelle habe ich keine Zeit, pfleglich mit meinem Gerät umzugehen. Das muss mithalten können“, so Leitgeb. Nach zwei Monaten auf der Baustelle sieht das S52 weniger mitgenommen aus als erwartet. Zwei Kratzer sind bei genauem Hinsehen zu erkennen. „Da küsste das Gerät mehrmals den Beton auf der Baustelle.“, erklärt der GreenHelp-Chef. Schnell kristallisierte sich im Test der erste große Nachteil heraus: Das 5,65 Zoll große Gerät passt in keine der vielen Taschen eines typischen Arbeitsanzugs.

Das Caterpillar-Smartphone ist nur knapp einen Zentimeter dick und bringt 210 Gramm auf die Waage. Die Rückseite ist durch eine rutschfeste, gummierte TPU-Rückseite verstärkt. Mit der Schutzklasse IP68 ist das Handy vor Staub, Schmutz und auch Wasser vollständig geschützt. Selbst die Anschlüsse sind wasserdicht. Beim Betriebssystem kommt Android 9.0 zum Einsatz. Die Benutzeroberfläche wurde angepasst. Sehr zum Leidwesen des Testers: „Die Software ist ein Krampf. Alle paar Minuten piept der File-Commander.“ Auch die Funktion „Android Auto“, bei der das Smartphone für das Auto angepasst wird, funktionierte nicht: „Das ist bei meinem alten Handy (Android 5.0, Anm.)  kein Problem.“

Positiv fiel Leitgeb auf, dass es selbst bei Minusgraden nicht so leicht den Geist aufgab. Während iPhones manchmal mit der Kälte kämpfen und schnell von 100 Prozent Akku auf 20 Prozent fallen, hielt das S52 durch. Nur die Mustererkennung sei bei Außentemperaturen von Minus 10 Grad ein wenig träge gewesen. Der Fingerprint-Sensor sei zwar mit an Bord, aber da „ich auf der Baustelle ständig mit Handschuhen unterwegs bin“, mache dieses Feature für ihn nicht viel Sinn.  Aber dafür hätte das Display alles mitgemacht: Handschuhe, nasse, dreckige Finger wären für das Display kein Problem.

Fazit. Generell attestiert er dem Smartphone eine gute Akku-Ausdauer (3100 mAh). Im Schnitt hielt es zwei Tage durch. Und auch der Kamera spricht Leitgeb gute Noten aus. Die 12-Megapixel-Kamera auf der Rückseite liefere ordentliche Bilder: „Für das Dokumentieren der Baustelle ausreichend.“ 64 GB Speicher bietet das Gerät, kann aber via microSD aufgestockt werden.  „Für 500 Euro hätte ich mehr erwartet, da vor allem die Software im täglichen Gebrauch mühsam ist. Aber sonst wäre es ein sehr feines Gerät“, fasst Leitgeb abschließend zusammen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2020)

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