Mit der Wiener Stadtbahn setzte er Maßstäbe für städtische Infrastruktur: Otto Wagner, der „Baulöwe“ des 20. Jahrhunderts. Er ist Wegbereiter des Funktionalismus – aber mit dem Majolikahaus oder der Kirche am Steinhof auch Kultfigur des Jugendstils.
Exakt 78 Brücken, 42 Viadukte, 36 Stationsgebäude, 15 Tunnels und Galerien. Ein 38 Kilometer langes Gesamtkunstwerk als richtungsweisende, städtebauliche Entwicklung: Die Wiener Stadtbahn, in sieben Jahren von Otto Wagner geplant.
Eines der visionären Vorhaben des Stadtbaumeisters für die rasant wachsende Metropole Wien. Bereits 1893 will Wagner mit seinem Generalplan für Wien die Zukunft der Stadtentwicklung beeinflussen. Er entwirft eine Struktur von Ring- und Radialstraßen, träumt von einer unbegrenzten Stadt, die sich konzentrisch erweitern lässt. Mit einem ausgeklügelten Schnellbahnsystem – jeder Punkt der Stadt soll mit nur einmaligem Umsteigen erreichbar sein. Sein radikaler Plan für den Ausbau der städtischen Infrastruktur wird zwar mit dem ersten Preis prämiert, aber nicht realisiert.