Glosse

Corona-Hysterie: Vom Gripperegen in die Traufe

Die alljährliche Grippewelle erreicht derzeit Medizinern zufolge in ganz Österreich, von Wien bis Vorarlberg und in Salzburger Alpentälern, ihren Höhepunkt.

Allein in Wien wurden jüngst mehr als 14.000 neue Fälle gemeldet, aktuell soll es im Land mehr als 200.000 geben, primär des üblichen Virentypus Influenza A. Eine Schätzung sprach diese Woche von mehr als 2200 Neuerkrankungen pro 100.000 Personen, also 2,2 Prozent der Bevölkerung. Die Influenzawelle ist heuer auch besonders stark und soll noch viele Wochen anhalten.

In der Saison 2018/19 starben übrigens etwa 1400 Menschen in Österreich infolge Grippe, in der Saison davor sogar 2800.

Derweil waren Ende Jänner die Bewerbe der Ski-WM, die auf den Olympiastrecken nördlich Pekings hätten stattfinden sollen, abgesagt worden. Des neuen Corona-Virus wegen. In China, dem Hauptherd, starben daran bisher mindestens 1500 Menschen, meist Alte und Kranke, bei total 66.500 Fällen.

China hat 1,4 Milliarden Einwohner, Österreich fast neun Millionen. In China waren zuletzt also rund 0,005 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert, bei uns - siehe oben. Die Letalitätsraten von Corona und Influenza waren übrigens zuletzt in absoluten Werten in etwa ähnlich, nämlich 2 bzw. 0,7%.

Man hat die Skirennen dann übrigens von China nach Saalbach-Hinterglemm im schönen Salzburg verlegt, wo sie diese Woche stattfanden. Nach Österreich also. Wo die Grippe gerade auf ihren Höhepunkt zuläuft, was man auch schon Ende Jänner wusste.

G'sundheit!

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2020)

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