Skifliegen am Kulm

Kraft gewinnt erstmals ein Springen in Österreich

WELTCUP SKIFLIEGEN AM KULM: 1. DURCHGANG: KRAFT (AUT)
WELTCUP SKIFLIEGEN AM KULM: 1. DURCHGANG: KRAFT (AUT)APA/EXPA/JFK
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Stefan Kraft hat am Sonntag im Skifliegen auf dem Kulm bei Bad Mitterndorf den ersten Heimsieg gefeiert. Warum? Neuer Ski, neuer Anzug - und „tüchtig Fettn“. Weil nach dem ersten Durchgang abgebrochen wurde.

Nach nur einem Flug auf 230 m und einigem Zuwarten im dann abgebrochenen zweiten Durchgang war der erste Heim-Weltcupsieg für Stefan Kraft Gewissheit. Nach seinem 19. Triumph auf Weltcup-Niveau durfte der 26-jährige Pongauer endlich im rot-weiß-roten Fahnenmeer baden und die österreichische Hymne für sich hören.

Und Kraft war für diesen Erfolg doch auch ein Risiko eingegangen. Auf Empfehlung seiner Betreuer und nach Videostudium hatte er doch den extra für ihn entwickelten Skiflug-Ski hergenommen. Am Samstag hatte er noch darauf verzichtet.

"Ich habe in das Fahnenmeer reingeschaut. Es ist doch was Besonderes, wenn du da daheim ganz oben stehst, und viele Freunde und Familie da sind", freute sich Kraft, der oben selbst "lautstark" die Hymne mitgesungen hat. "Jeder freut sich mit dir mit. Das ist einfach sehr schön, wenn man gemeinsam was feiern kann."

Dass man drei Springer vor Schluss abgebrochen hat, das störte den Weltcup-Leader nicht. "Sicher war ich nicht gerade böse drüber, dass sie abgebrochen haben. Ich habe mitgekriegt, dass es sehr schwierig ist und die Leute immer wieder rausmüssen", gestand der Doppel-Einzel-Weltmeister von 2017.

Auch von der Ausrüstung her war Kraft aufs Ganze gegangen. Nach dem Videostudium konstatierte man Verbesserungspotenzial. "Wir haben dann gesagt, das riskieren wir", schilderte Kraft. Mit neuen Ski und neuem Anzug sofort in die Qualifikation, da war ihm, noch dazu weil er am Samstag ja Dritter geworden war, etwas mulmig gewesen. "Ja, so viel umstellen, da habe ich mir schon gedacht: 'muss das sein?' Aber ich habe voll riskiert und es ist echt alles aufgegangen."

Kraft war in Innsbruck und Bischofshofen jeweils auf Platz vier gelandet, am Samstag reichte es zu Rang drei. Für einen Sieg müsse eben alles zusammenpassen, hatte der Pongauer 24 Stunden zuvor erneut betont. Am Sonntag war es dann soweit. "Es war ein Traumtag für mich. Jetzt bin ich 0,7 Punkte vorne, dann wird der zweite Durchgang abgesagt. Ich habe echt viel Fettn' gehabt heute, aber das nehme ich gern."

(APA)

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