Hochwasser

Sturm "Dennis": Überschwemmungen und Verkehrschaos in Großbritannien

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600 Hochwasserwarnungen sorgten für einen traurigen Rekord am Sonntag in England, mit teils lebensbedrohlichen Ausmaßen in Wales. Indes verbreitet sich das Video einer spektakulären Landung einer A380 in London inmitten des Sturms online.

Nach "Ciara" auch noch "Dennis": Das zweite Wochenende in Folge hat ein schwerer Sturm Großbritannien heimgesucht und für Überschwemmungen, Verkehrschaos und Stromausfälle gesorgt. Hunderte Flüge wurden gestrichen, Soldaten mobilisiert, im Süden von Wales wurde wegen starker Regenfälle die höchste Warnstufe ausgerufen. Möglicherweise kamen vier Menschen wegen der Unwetter ums Leben.

Bis Sonntagmittag zählte das Umweltamt eine Rekordzahl von fast 600 Flutwarnungen. Sturm- und Flutwarnungen gab es vom Süden Schottlands bis Wales im Südwesten von England. In Aberdaron, im südlichen Wales, wurden Windgeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern gemessen. Wegen heftiger Regenfälle im Gefolge von "Dennis" rief der Wetterdienst für die Region die höchste Alarmstufe Rot aus, die "Lebensgefahr" bedeutet. In der Gegend fiel an einem Staudamm binnen 24 Stunden soviel Regen wie normalerweise in mehr als einem Monat.

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Die Behörden appellierten an die Bewohner von Südwales, wachsam zu bleiben und sich gegen mögliche Überschwemmungen zu wappnen. Der Bahnverkehr wurde wegen überfluteter Gleise eingestellt. Im nordenglischen Yorkshire kamen Soldaten den Bewohnern zu Hilfe, die bereits am vergangenen Wochenende von den schweren Überschwemmungen im Gefolge von "Ciara" betroffen waren.

Die schottische Umweltschutzbehörde (Sepa) rief alle Bewohner an der Grenze zwischen Schottland und England auf, sich vor Überschwemmungen in Sicherheit zu bringen. Weitere Dörfer im walisischen Bezirk Gwent wurden bereits evakuiert. Dort suchte die Polizei nach einem vermissten Mann.

Vor der Südküste Englands wurden Samstag früh bei rauer See zwei Leichen geborgen. Bei einem der Toten handelt es sich womöglich um einen Mann, der Stunden zuvor von einem Tanker gefallen war. Im englischen Seebad Brighton suchten Polizisten nach einer jungen Frau, die Augenzeugen am Sonntag in der Früh am Strand auf dem Weg ins Wasser gesehen haben wollen.

Ein Mann stürzte im walisischen Ort Ystradgynlais in einen Fluss gestürzt und ertrank. Das Unwetter hatte den Süden dieses Landesteils besonders hart getroffen. Menschen mussten mit Booten und Hubschraubern vor den Wassermassen aus Häusern gerettet werden.

Höhepunkt wird noch erwartet

Die britische Meteorologiebehörde warnte, der Höhepunkt des Unwetters und der Überschwemmungen werde erst am Montag oder Dienstag erreicht. Das britische Rote Kreuz mahnte, die Bevölkerung solle sich "auf das Schlimmste" gefasst machen.

Auch im Norden Frankreichs wirkte sich das Unwetter aus. In rund 60.000 Haushalten fiel am Sonntagabend der Strom aus, wie der Netzbetreiber Enedis mitteilte. Betroffen seien insbesondere die Bretagne, die Loire-Region und die Normandie. Die Feuerwehr in der Region rückte wegen Sturmschäden zu hunderten Einsätzen aus.

Hunderte Flugausfälle und eine spektakuläre Landung

Hunderte Flüge fielen am Wochenende wegen des Unwetters in Großbritannien aus, vor allem bei der Airline Easyjet, aber auch etliche Flüge von British Airways. Betroffen waren Zehntausende Passagiere, von denen viele wegen der Schulferien verreisen wollten.

In London Heathrow landete indes inmitten des Sturms eine Etihad A380 Maschine. Auf Twitter, wo das Video von der Landung geteilt wurde, werden die Piloten der Maschine gefeiert.

(APA/DPA)

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