Wer soll den Müll auf dem "Dach der Welt" wegräumen?

APA/AFP/JEWEL SAMAD
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Die Regierung will die Armee einsetzen - doch die erfahrenen Bergführer sind dagegen: Die Sherpas wollen die Tonnen an Abfall, die Touristen jährlich hinterlassen, selbst beseitigen.

Der Mount Everest ist wegen des massiven Bergsteiger-Tourismus zu einer Müllhalde geworden: Tonnenweise Abfall  liegen am Dach der Welt herum. Die Regierung hat bereits seit einiger Zeit angekündigt, dass die Armee nun die 35.000 Kilo Müll wegräumen soll. Der kostspielige Plan hat zu einem heftigen Streit in Nepal geführt.

Bereits im Juni wurden Tonnen an Müll abtransportiert
Bereits im Juni wurden Tonnen an Müll abtransportiertimago images / ZUMA Press

Denn Widerstand dagegen leisten jene, die die Gipfel des Everest am besten kennen - die nepalesischen Sherpas. Sie warnen vor den Gefahren: Der Einsatz sei lebensgefährlich, er sollte von Experten durchgeführt werden, vor allem in den höheren Gebieten. Sherpas wollen den Müll selbst einsammeln, allerdings bei angemessener Bezahlung.

Die Armee schaffe es, „den Müll aus den niedrigen Höhen zu sammeln, aber sie haben nicht die Fähigkeiten, die höchsten Punkte zu erreichen“, sagt Kami Rita Sherpa gegenüber der „BBC“ – und er muss es wissen, denn er war immerhin schon 24-mal auf dem höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest. Er fordert, dass die Regierung den Plan ändert und statt der Armee lokale Sherpas einsetzt und diese auch entsprechend bezahlt – denn nur diese könnten den Job erledigen. Die nepalesischen Bergführer hatten im vergangenen Jahr unter lebensgefährlichen Umständen wochenlang rund elf Tonnen Müll gesammelt.

Im Mai letzten Jahres sorgte diese Menschenschlange zum Gipfel für Aufregung
Im Mai letzten Jahres sorgte diese Menschenschlange zum Gipfel für AufregungAPA/AFP/Project Possible/HANDOUT

Der große Teil des Abfalls sind leere Bierflaschen und Dosen, Konservendosen, alte Zeltplanen, rostige Sauerstoffflaschen, kaputte Kletterwerkzeuge und unzählige Verpackungen. Hinzu kommen unzählige Plastiktüten mit den Hinterlassenschaften von Touristen.

(red.)

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