"SynLimb"

Mann steuert mit gehackter Armprothese Musik per Gedanken

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Ein 43-Jähriger hat seine myoelektrische Armprothese gehackt. Mit seinen Gedanken steuert er mit dem selbst entwickelten „SynLimb“ seinen Synthesizer.

1977 kam Bertolt Meyer mit einem fehlenden linken Unterarm auf die Welt. Seine erste Prothese war ein Holzfäustling. Bis zu seinem Studium verzichtete er größtenteils darauf, erklärte er gegenüber der Sachsen Sonntag Rundschau. Später, als er die erste hautfarbene Prothese mit elektronischen Fingern auf einem Greifarm bekam, fing er an, sich international nach Alternativen umzusehen. Heute "hackt" er seine Prothese, um per Gedankensteuerung seinen Synthesizer zu steuern.

Dabei war er zu Beginn nur auf der Suche nach einer Alternative für seine Krankenkassen-Prothese. Er schrieb eine Firma an und diese erklärte sich bereit, ihm das neueste Modell zu schicken. Sie fragte ihn sogar, ob er Interesse daran habe, deren neuesten Prothesen zu testen.

In seiner Freizeit geht der Professor der Psychologie seinem Hobby der Musik nach und legt als DJ in Klubs auf.

Wohl auch aus diesem Grund kam ihm die Idee, seinen myoelektrischen Arm und Hand um ein paar Funktionen zu erweitern. Gesteuert wird die Prothese über Elektroden, die an seinem Stumpf befestigt sind. Diese nehmen Impulse auf, die erzeugt werden, wenn er bewusst diesen Muskel zusammenzieht. Die Prothese ist dann in der Lage, diese Impulse in Steuersignale umzuwandeln. Mit seiner Erweiterung kann er jetzt Musik spielen, in dem er nur daran denkt.

"Ich arbeite daran, den "SynLimb" zu bauen, der anstelle meiner Handprothese befestigt wird. Der "SynLimb" wandelt die Elektrodensignale, die meine Prothese von meinem Stumpf aufnimmt, in Steuerspannungen (CV) zur Steuerung meines modularen Synthesizers um", erklärt Meyer in seinem Youtube-Video.

"Es fühlt sich für mich an, als würde ich mit meinen Gedanken den Synthesizer steuern", führt er weiter aus. Zudem ist es möglich, mehrere Maschinen an seinem Arm anzuschließen.

>>> Sachsen-Sonntag

(bagre)

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