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Der Millionär mit Zigarre und der Arbeitslose in der Hängematte

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ögb-Screenshot/www.oegb.at
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Wie illustriert man einen reichen Mann für eine Kampagne für die Millionärsteuer? Am besten so, dass es den Klischees entspricht.

Lange Zeit wusste die SPÖ ja nicht so richtig, wo sie politisch hin will. Seit einiger Zeit ist aber klar: Ihre Zukunft sehen die Genossen in der Vergangenheit. Und deshalb widmet man sich recht klassischen Themen, die seit Jahrzehnten die politische Diskussion bestimmen. Einerseits die 35-Stunden-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich, die als Antrag seit Jahrzehnten zu jedem ÖGB-Bundeskongress gehört, wie das Amen zum Gebet. Und andererseits die Millionärsteuer, die nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland wieder debattiert wird.

Wie aber macht man Stimmung für eine Abgabe, die nur „die wirklich reichen“ treffen soll?

Die Gewerkschaft macht es in mit einer Inseratenkampagne in einer großen Boulevardzeitung vor. Man nimmt einen Mann, der mit einer dicken Zigarre im Mund, zwei massiven Goldketten um den Hals und einer goldenen Uhr am Handgelenk in einer Badewanne liegt, auf deren Rand eine Flasche Champagner steht. Dazu die Frage: „Machen wir Milliardär René arm, wenn er 1 Prozent Millionärssteuer zahlen müsste?“ Die Antwort: „Keine Sorge! Für René ändert sich nichts. Für Österreich ändert sich viel.“

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