Markus Söder stellt sich gegen den CDU-Fahrplan – und kritisiert Friedrich Merz. Was will er selbst?
Berlin. Zweimal hat ein CSU-Mann sein Glück als Kanzlerkandidat der Union versucht. Der eine wachte über Markus Söders Jugendzimmer. Franz Josef Strauß klebte dort als Poster an der Wand. Der zweite war Söders politischer Ziehvater, Edmund Stoiber. Für beide ging die Sache nicht gut aus. Noch ist es also keinem CSU-Kandidaten südlich des Weißwurstäquators geglückt, eine Bundestagswahl zu gewinnen. Das kann Ansporn sein. Aber es kann auch abschrecken.
Bayerns CSU-Ministerpräsident Söder winkt zurzeit ab. Er bestreitet, auf die Kanzlerkandidatur in der Union zu schielen. „Mein Platz ist in Bayern“, lautet sein Mantra in diesen Tagen, in denen es in der Schwesterpartei CDU bebt. Aber Söder will mindestens Königsmacher sein. Er will mitreden bei der Regelung von Angela Merkels Erbe. So wie es ihm, dem Chef der Schwesterpartei, zusteht.