Der Gesundheitsminister will „absolute Transparenz“ bei den Zahlen schaffen. Bei einem runden Tisch sollen alle Verantwortlichen zusammenkommen.
Eigentlich hätte die Schaffung der neuen Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) helfen sollen, Geld im Gesundheitsbereich zu sparen. Das versprach zumindest die ehemalige türkis-blaue Regierung, als sie die Reform vorantrieb. Doch heuer wird mit einem Bilanzverlust von 175 Millionen Euro gerechnet. In Summe soll es bis zum Jahr 2024 ein Minus von 1,7 Milliarden Euro geben.
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Doch die Zahlen werden auch von Befürwortern der Reform kritisch hinterfragt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) plant daher einen „Kassasturz, um absolute Transparenz zu schaffen“, sagte er im Ö1-„Morgenjournal“. „Offensichtlich ist es so, dass Defizite prognostiziert werden. Das möchte ich aber präzisieren.“ Außerdem lädt der Minister zu einem runden Tisch, an dem alle Verantwortlichen in diesem Bereich zusammentreten sollen.
13,1 Millionen Euro für Leistungsharmonisierung
In der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von der SPÖ hatte Anschober auch die Beratungskosten angegeben, die durch die Kassenreform anfielen. 2019 waren es insgesamt 3,77 Millionen Euro. Dazu kommen für heuer noch weitere 8,2 Millionen Euro an geschätzten Fusionsberatungskosten.
Den abschätzbaren Mehraufwand für die Leistungsharmonisierung in der ÖGK - also die Gleich- bzw. Besserstellung im Behandlungsangebot für Versicherte - hatte Anschober mit 13,1 Milliarden Euro benannt. Darüber hinaus sind weitere Leistungsverbesserungen geplant, deren Mehrkosten nicht seriös prognostiziert werden können.
(red. )