Ukraine-Krise

Schwere Gefechte in der Ostukraine: "Zynische Provokation"

Ein Kämpfer in einem Gefechtsgraben in der Stadt Solota in der umstrittenen Region Luhansk.
Ein Kämpfer in einem Gefechtsgraben in der Stadt Solota in der umstrittenen Region Luhansk.REUTERS
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Die ukrainische Armee berichtet von ungewöhnlich schweren Gefechten im Gebiet Luhansk. Das Vertrauen zwischen den Seiten ist gering und die Nervosität groß. Der Friedensprozess ist in Gefahr.

Noch am vergangenen Freitag sprachen der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskij am Telefon über den weiteren Austausch von Gefangenen und die Umsetzung der Vorhaben vom Pariser Gipfel. Das Treffen in Paris im Dezember 2019, die Telefonate – all das soll zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den Nachbarn und zur Lösung des militärischen Konflikts im ostukrainischen Donbass beitragen.

Präsident Selenskij hat den Prozess im Vorjahr angestoßen. Es mehren sich die Anzeichen, dass er um dessen Zukunft fürchten muss. Denn am Dienstag gab es einen empfindlichen Schlag gegen die Entspannungsbemühungen. In mehreren Orten entlang der Frontlinie im östlich gelegenen Luhansker Gebiet brachen am Morgen schwere Artilleriegefechte zwischen den von Moskau unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee aus.

Ein ukrainischer Soldat wurde getötet, fünf Männer verletzt, berichtete das Militär. Es sprach von mehreren Toten auf der Gegenseite. Die Separatisten bestätigten die Informationen zunächst nicht. Einer Augenzeugin zufolge ist es schon länger nicht mehr zu solch schweren Kämpfen gekommen. „Wir sind schockiert“, sagte die Hilfsärztin Lilia Schwez gegenüber dem ukrainischen Nachrichtenportal „Hromadske“.

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