Rund 120.000 Kinder besuchen in Österreich eine Privatschule – mehr als vor zehn Jahren. Wie geht es mit dem Privatschulsektor weiter? Wovon hängt das ab? Und was leisten private Schulen eigentlich im Vergleich zu öffentlichen?
Wien. Erst vor Kurzem ging das Schülerplus bei den katholischen Privatschulen durch die Medien. „Das Wachstum könnte tatsächlich noch größer sein, doch an vielen Standorten sind die Schulen ausgebucht und müssen Kinder abweisen“, kommentierte man dieses beim Schulamt der Erzdiözese Wien. Die Entwicklung bei den katholischen Schulen wirft Fragen nach den Privatschulen insgesamt auf: Wie stark sind sie gewachsen? Und wie sieht der Trend aus?
Die Anzahl der Privatschüler steigt jedenfalls insgesamt. Besuchten im Jahr 2008 in ganz Österreich noch rund 112.300 Schülerinnen und Schüler eine private Schule, waren es im vergangenen Schuljahr laut Zahlen der Statistik Austria um ziemlich genau 8000 Schüler mehr: nämlich 120.300 der insgesamt rund 1,14 Millionen. Dabei ist die Schülerzahl österreichweit um gut 54.000 gesunken. In Wien allein, wo die Schülerzahl um 16.000 gestiegen ist, sind es aktuell knapp 43.800 – ein Plus von 3000 Privatschülern. „Das sind eine ganze Menge Schulklassen“, sagt der Bildungsforscher Stefan Hopmann von der Uni Wien.