Thermophor

Warum der Stephansdom eine Wärmeflasche bekommt

Florian Kraeftner
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Das als „Big Mutter“ betitelte Werk ist Teil der Kunstinstallation von Erwin Wurm anlässlich der Fastenzeit.

Wer am Mittwochvormittag am Stephansplatz in Wien unterwegs war, dürfte Zeuge eines nicht ganz alltäglichen Schauspiels geworden sein: Dem Stephansdom wurde eine riesige schwarze Wärmeflasche per Schwertransporter geliefert.

Der Hintergrund sind nicht die - eigentlich gar nicht so - kalten Februartemperaturen, sondern eine Installation des österreichischen Künstlers Erwin Wurm. Er ist dieses Jahr für das Fastentuch verantwortlich, das seit 2013 jährlich künstlerisch gestaltet wird.

So wird der barocke Hochaltar während der Fastenzeit mit einem 80 Quadratmeter großen violetten Strickpullover versehen. Die überdimensionale Wärmeflasche auf menschlichen Füßen, betitelt als "Big Mutter" wird im Eingangsbereich des Domes aufgestellt. 

Das Werk Wurms soll "an die Priorität wärmender Nächstenliebe in der Zeit der Vorbereitung auf Ostern erinnern, hieß es dazu vonseiten der Dompfarre. Die Wärmeflasche und weitere Skulpturen im Zentrum des Domes sollen, die "Verformungen unserer Lebenswelt kritisch in Szene" setzen.

Wärmeflasche bis Juni zu sehen

Wurm, der als der erfolgreichste österreichische Gegenwartskünstler gilt,  wird das Fastentuch und die Skulpturen am Donnerstag, den 20. Februar, gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber präsentieren. Ersteres verbleibt im Stephansdom bis zum Ende der Fastenzeit am Karsamstag, 11. April, die Skulpturen sogar bis Samstag, 6. Juni, dem Tag nach der "Langen Nacht der Kirchen" am 5. Juni.

Clemens Fabry/Die Presse

>>> Aus dem „Presse"-Archiv: Interview mit Erwin Wurm - „Wir sind ein Pensionistenverein" [premium]

(twi)

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