China-USA: Kalter Krieg an der Medienfront

Archivbild: Das Hauptquartier des Wall Street Journal in New York
Archivbild: Das Hauptquartier des Wall Street Journal in New York(c) Getty Images (Spencer Platt)
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Peking entzieht drei Journalisten des Wall Street Journal die Arbeitserlaubnis, das US-Außenamt nimmt fünf chinesische Staatsmedien härter an die Kandare.

Die zunehmenden Spannungen zwischen der Volksrepublik China und den USA werden nun auch an der Medienfront ausgetragen. Am Mittwoch entzog das chinesische Außenministerium drei Journalisten des “Wall Street Journal“ ihre Akkreditierung, was praktisch ihre Ausweisung bedeutet. Zuvor hatte das US-Außenministerium fünf chinesische Staatsmedien als ausländische Vertretungen eingestuft, was sie unter eine striktere Kontrolle der amerikanischen Behörden stellt. Peking warnte sofort, man behalte sich Gegenmaßnahmen gegen diesen amerikanischen Schritt vor.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, begründete den Entzug der Arbeitserlaubnis für die drei Wall-Street-Journal-Journalisten damit, sie hätten sich geweigert, sich für einen „rassistischen und diskriminierenden“ Beitrag zu entschuldigen, der auf der Gastkommentarseite der New Yorker Tageszeitung erschienen war. Der Gastbeitrag vom 4. Februar beschäftigte sich mit der Ausbreitung des Coronavirus und hatte den Titel: „China ist der wahre kranke Mann Asiens“. Diese Charakterisierung benutzten die europäischen Kolonialmächte im 19. Jahrhundert immer wieder, um das schwächelnde China unter der Qing-Dynastie zu beschreiben.

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