Der Deutsche Tobias R. war Sportschütze, hatte angeblich BWL studiert. Er vertrat rechtsradikale Ideen - und verbreitete im Internet paranoide Verschwörungstheorien.
Offiziell wollen die Behörden noch nichts bestätigen. Doch in Medien sickern immer mehr Details zum mutmaßlichen Täter durch, der im hessichen Hanau Mittwochabend eine Bluttat verrichtete und mehrere Menschenleben auf seinem Gewissen hat. Es soll sich um den Deutschen Tobias R. handeln. Der Mann war laut Informationen der „Welt“ Sportschütze und hatte einen Waffenschein.
Er selbst hat offenbar angegeben, in Bayreuth Betriebswirtschaft (BWL) studiert zu haben und 1977 geboren worden zu sein. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen hatte er wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. Im Clip spricht der Mann fließend Englisch.
Eine Reihe von Völker „müssen vernichtet werden“
Der Mann offenbart im Video deutliche paranoide Züge: Er war davon überzeugt, in allen möglichen Lebensphasen und -bereichen überwacht zu werden - von “einer Organisation, die auf Basis eines Geheimdienstes operiert, offiziell namentlich aber nicht in Erscheinung tritt”. Er sagte, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände „jetzt kämpfen“.
Das Video war in einer Privatwohnung gedreht worden.
Zudem vertrat er rechtsradikale sowie fremdenfeindliche Ideen: Er beschimpfte Migranten aus arabischen Ländern und der Türkei. Laut Medien hatte er in einem “Aufsatz” auch gefordert, gewisse Volksgruppen auszuweisen, da ihre Existenz “an sich ein grundsätzlicher Fehler” sei. Eine Reihe Völker müsse “komplett vernichtet werden”, darunter halb Asien, diverse Volksgruppen aus Nordafrika und Israel.
Das Auto, durch das er identifiziert wurde, gehörte seinem Vater.
(Red.)