Die Türkei reagiert mit einer Sperre für Militärflugzeuge auf den israelischen Angriff gegen die Gaza-Hilfsflotte. Regierungschef Erdogan fordert weiterhin eine Entschuldigung von Israel.
Die Türkei hat ihren Luftraum für Israel gesperrt. Die Sperre gelte nur für Militärflugzeuge, hieß es am Montag aus Regierungskreisen in Ankara. In Einzelfällen könnten Flüge auch künftig genehmigt werden.
Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte zuvor unter Berufung auf Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan von einem generellen Flugverbot für Maschinen aus Israel berichtet. Die Maßnahme sei Folge der israelischen Militäraktion gegen die Gaza-Hilfsflotte.
Mindestens einem israelischen Flugzeug mit mehr als 100 Offizieren an Bord hat die Türkei bereits die Nutzung ihres Luftraums verwehrt. Das berichtete die israelische Zeitung "Yediot Ahronot" am Sonntag. Die Offiziere wollten zu einem Besuch der Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz nach Polen fliegen. Die Maschine habe einen Umweg nehmen müssen, berichtete das Blatt.
Erdogan fordert Entschuldigung
Erdogan forderte am Montag erneut eine Entschuldigung Israels für den Angriff auf die Gaza-Flotte. Zudem müsse Israel eine internationale Untersuchung des Vorfalls zulassen und die Blockade des Gazastreifens völlig aufheben.
Bei der israelischen Militäraktion am 31. Mai wurden neun Menschen getötet, acht Türken und eine Person mit türkischer und US-Staatsbürgerschaft. Die Türkei rief daraufhin ihren Botschafter aus Israel zurück und sagte gemeinsame Militärmanöver ab.
(Ag.)