Gesundheit

Kassen-Chef: „Kein Grund für Risikoausgleich“

INTERVIEW: LEHNER
INTERVIEW: LEHNERAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Österreichische Gesundheitskasse habe kein Einnahmenproblem, sagt der Chef des Dachverbandes.

Wien. „Einigkeit in zentralen Punkten“ hat der runde Tisch zur finanziellen Lage der Österreichischen Gesundheitskasse laut Sozialminister Rudolf Anschober gebracht. Es werde keine zusätzlichen oder höheren Selbstbehalte geben und auch keine Leistungskürzungen. Uneinig war man sich aber in einem Punkt: Bei dem von den ÖGB-Vertretern in der ÖGK geforderten Risikoausgleich unter den einzelnen Kassen.

Der wird von ÖGB-Seite mit der unterschiedlichen Ausgangslage argumentiert: Die ÖGK versichere nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitslose, Asylwerber und Mindestsicherungsbezieher. Die Beiträge, die sie für diese Gruppen erhalten, seien nicht kostendeckend.

Dem widerspricht Peter Lehner, der nicht nur Obmann der Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen ist, sondern derzeit auch Chef des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger. „Die ÖGK hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem“, sagt er zur „Presse“. Und er untermauert das mit Zahlen: So habe seine Kasse der Selbstständigen mit 1909 Euro pro Versichertem niedrigere durchschnittliche Einnahmen als die ÖGK mit 2258 Euro.

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