Österreich zahlt um rund 75 Prozent mehr als vor zwanzig Jahren an die EU. Gleichzeitig profitiert es massiv.
Wien. Österreichs Beiträge an den EU-Haushalt sind in den letzten zwanzig Jahren deutlich gestiegen. Das hängt neben wachsenden Ausgaben der EU für neue Politikfelder auch mit der Inflation und mit der wachsenden Wirtschaftsleistung zusammen, an der sich die Beiträge orientieren. Im Jahr 2000 zahlte Österreich laut Aufstellung des Finanzministeriums noch 1,82 Milliarden Euro in den Gemeinschaftshaushalt ein, im vergangenen Jahr waren es 3,10 Milliarden. Im Jahr davor, 2018, erreichte der Beitrag mit 3,27 Milliarden Euro den bisherigen Höhepunkt – ähnlich viel könnte 2020 fällig werden.
Der Anteil von Österreichs Zahlungen am Gesamthaushalt ist in diesem Zeitraum geringfügig von 2,4 Prozent (2000) auf 2,7 Prozent gestiegen. Größter Financier ist nach wie vor Deutschland, das 20,7 Prozent der nationalen Beiträge übernimmt, gefolgt von Frankreich mit 16,8 Prozent. Nicht eingerechnet sind hier die von Österreich eingehobenen Eigenmittel (Mwst-Anteil und Zölle). Sie betrugen im Jahr 2018 insgesamt 210 Millionen Euro. Sie werden nicht aus dem nationalen Haushalt finanziert, sondern sind Durchlaufposten. Österreich erhält für deren Einhebung den Verwaltungsaufwand von der EU zurück.