Leopold-Museum

Schiele und Hundertwasser: Brüder in Kunst und Geist

Eine inhaltlich zwingende Ausstellung zeichnet nach, wie sich Friedensreich Hundertwasser als Künstler-Prophet bewusst aus Egon Schiele heraus erfunden hat.

Um zehn Jahre haben sie sich verpasst – 1918 starb Egon Schiele in Wien, 1928 wurde Friedensreich Hundertwasser dort geboren. Wäre Schiele so alt geworden wie Hundertwasser (71) und nicht nur 28, wäre der vom Nachgeborenen später ersehnte Dialog locker zustande gekommen. Das Alter – samt schwierigem Alterswerk – blieb Schiele dadurch zumindest erspart, was aber auch schon eine der größeren Differenzen zwischen den beiden ist.

Hundertwasser grüßte mit seinem Selbstporträt, 1951 in Marokko gemalt, den großen Vorgänger, den er so liebte: Egon Schiele.
Hundertwasser grüßte mit seinem Selbstporträt, 1951 in Marokko gemalt, den großen Vorgänger, den er so liebte: Egon Schiele.(c) mt@selenoart.com

Darauf wäre man jetzt nicht unbedingt gekommen. Außer man ist deutsche Kunsthistorikerin, heißt Pamela Kort und beschäftigt sich ausgerechnet mit Hundertwasser – was eher Zufall wäre. Kein Zufall allerdings ist, dass die dringlichsten Hinweise auf die Parallelen zwischen Hundertwasser und Schiele aus Deutschland kamen. In Österreich war Hundertwasser lang verpönt, zu kitschig, zu erfolgreich. Was für ein Frevel.

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