Tasmanien, Strahan, Sarah Island, Macquarie Harbour
Australien

Tasmanien: Der Weg ins Paradies führt durch ein Höllentor

Sarah Island war die brutalste Sträflingskolonie der englischen Geschichte. Heute zählen die tasmanische Insel und ihre Umgebung zum Weltnaturerbe.

Kaum hat die „Spirit of the Wild“ die Hells Gates und das Inselchen mit dem weißen Leuchtturm passiert, gerät sie in heftige Bewegung. 60 Schiffswracks lägen hier auf dem Grund, hatte Kapitän Pete Thompson erwähnt, bevor er den knapp 34 Meter langen Katamaran aus dem Macquarie Harbour in den Südlichen Ozean steuerte. Noch vor wenigen Tagen seien die Wellen fünf Meter hoch gewesen, die Tagestour zum Gordon River fiel aus. Nun müssen sich die Passagiere ordentlich festklammern, während Thompson sein Schiff nach dem kurzen Abstecher ins Meer in seitlichen Wellen dreht und zurück in den Naturhafen steuert.

Die Macquarie-Bucht ist entlegen, wild und auch mit einem Boot nicht leicht zu verlassen. Was heute ihren Reiz ausmacht, qualifizierte sie im frühen 19. Jahrhundert als idealen Unterbringungsort für Verbrecher. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der „Zufahrt zur Hölle“. 1200 Gefangene, die in Sträflingskolonien anderswo unangenehm aufgefallen waren, arbeiteten ab 1822 auf Sarah Island verschärfte Haftstrafen unter grausigen Bedingungen ab. Einsam liegt das Eiland in der weiten Bucht, die den zweitgrößten natürlichen Hafen Australiens bildet. 1815 navigierte James Kelly als erster Europäer sein Schiff durchs Höllentor. Er benannte die Insel, die Langerrareroune hieß, nach der Gattin des Kaufmanns, der seine Reise finanziert hatte.

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