Sara Telek
Premiere

Die erste Schiedsrichter-Assistentin in der Bundesliga

Sara Telek gab am Samstag ihr Bundesliga-Debüt. Ihr Weg zur VAR-Schulung und EM-Hoffnung soll inspirieren, denn andere Länder sind weit voraus. Auch die Uefa hat den Aufstieg der Wienerin im Blick.

Wien. Gut Ding braucht Weile, in Österreich manchmal ein bisschen länger als anderswo. Am Innsbrucker Tivoli wurde am Samstag beim 2:0-Sieg der WSG Tirol über den WAC Bundesliga-Geschichte geschrieben, denn Schiedsrichter Julian Weinberger stand mit Sara Telek erstmals eine Assistentin in der höchsten heimischen Spielklasse zur Seite. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr debütierte die Wienerin in der 2. Liga, nach guten Leistungen erfolgte nun der reguläre Aufstieg. International ist die Entwicklung schon weiter.

Die deutsche Spielleiterin Bibiana Steinhaus ist auch hierzulande ein Begriff, die Französin Stéphanie Frappart ist in der Ligue 1 etabliert und leitete im vergangenen Sommer den Uefa-Supercup. In der Europa League war die Griechin Chrysoula Kourompylia schon 2015 die erste Assistentin, im vergangenen Oktober assistierte die in der Premier League erprobte Engländerin Sian Massey-Ellis beim Gastspiel des Lask bei PSV Eindhoven an der Seitenlinie. Auch die spanische Primera Division hat mit Guadalupe Porras seit dieser Saison ihre erste Assistentin. Damit ist Italien die einzige Top-fünf-Liga ohne weibliche Unparteiische. Auch Südamerika (Brasilien 2014), Afrika (Südafrika 2015), Asien (Japan 2019) und Ozeanien (Australien 2019) haben schon Pionierinnen erlebt.
In Österreich müssen sich die Fans an weibliche Unparteiische in der Männer-Bundesliga erst wieder gewöhnen, denn obgleich Telek eine Pionierin ist, ist sie nicht die Erste: 2000 leitete die Schweizerin Nicole Petignat als erste Schiedsrichterin eine Bundesligapartie. Sturm-Verteidiger Ranko Popovic verabschiedete sie damals mit Handkuss.

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