China: Corona-Virus breitet sich in Gefängnissen aus

Mehr als 450 Insassen und sieben Aufseher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

In chinesischen Gefängnissen in mindestens drei Provinzen des Landes haben sich bisher mehr als 450 Insassen und sieben Aufseher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Betroffen seien Haftanstalten in der schwer von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina, aber auch in Ostprovinzen Zhejiang und Shandong, wie die Zeitung "Global Times" an Freitag berichtete.

Als Konsequenz seien Verantwortliche der Haftanstalten und Justiz in Zhejiang und Shandong ihrer Posten entbunden worden. Allein in der Provinz Hubei seien 220 Infektionen gemeldet worden - in einem "handschriftlichen Bericht" der Gefängnisverwaltung, weil es kein computerbasiertes Meldesystem gebe, wie die Zeitung berichtete.

Im Rencheng-Gefängnis in Shandong gebe es weitere 207 Infektionen, darunter sieben Polizeibeamte. Der Parteichef des Justizverwaltung der Provinz sei entlassen worden, weil er den Ausbruch nicht verhindert habe, informierte die Zeitung. Auch in der Provinz Zhejiang seien in der Shilifang-Haftanstalt 34 Insassen infiziert, berichtete das Blatt auf Twitter. Sie seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden.

In den engen und überfüllten chinesischen Gefängnis mit schlechter medizinischer Versorgung könne sich das Virus leicht ausbreiten, zitierte die "Global Times" einen Beamten, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Es ist nicht einfach, mit mangelhaften medizinischen Einrichtungen in Haftanstalten verdächtige Patienten zu entdecken und die Übertragungswege rechtzeitig zu unterbinden."

(APA)

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