Modewoche Mailand

Frauenpower mit ästhetischen Brüchen

(c) REUTERS (ALESSANDRO GAROFALO)
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Starke Frauen, die sich dem "male gaze" entziehen, standen im Mittelpunkt bei Prada und Fendi. Bei Tod's stellte ein neuer Designer seine Vision vor.

Das Spiel mit Erwartungsbrüchen und die Aushebelung von Stereotypen (des "typisch Weiblichen" in der Mode zum Beispiel) sind etwas, auf das sich Miuccia Prada so gut versteht wie wenige ihrer Kollegen. Immerhin wurde sie mit genau diesem Ansatz seit den Neunzigerjahren nach und nach zu einer der wichtigsten Figuren der Modewelt. In ihrer neuen Winterkollektion griff sie dieses Thema einmal mehr auf: Große Volumen in zarten Farben alternierten mit gedeckteren Looks, die mit Transparenzen und aufgebrochenen Stoffflächen spielten. Das Verführerische und das Kraftvolle schließen einander nicht aus, schien Frau Prada anzudeuten. Ein aus Wiener Perspektive interessanter Fingerzeig deutete zu floralen Motiven der Secession.

Mit unterschiedlichen Volumen, Silhouetten und Materialitäten spielte auch Silvia Venturini Fendi. Sie mischte ebenfalls Transparenzen und Fransen in eine anderswo sehr konstruierte Kollektion. Für Fendi wohl unerlässlich, doch nur mehr bedingt dem Zeitgeist entsprechend: Pekzjacken und -mäntel, die wie aus der Zeit gefallen schienen. Auffällig bei Fendi war die Zusammensetzung des Modelcastings: Erstmals schickte das Maison zwei "Plus-Size-Models" über den Runway. 

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