Die Nervosität ist spürbar. Der nächste Urnengang im Herbst ist auch für die Bundesparteien entscheidend. Besonders für SPÖ und FPÖ geht es um viel.
Die SPÖ hört es gar nicht gern. Aber natürlich hat Bürgermeister Michael Ludwig zuletzt mit seiner einstündigen Grundsatzrede den Wiener Wahlkampf inoffiziell eröffnet. Ankündigungen, wie die Gratisganztagsschule einzuführen (im Herbst, ausgerechnet, knapp vor der Wahl) oder eine Pflege- und auch eine Lehrplatzgarantie abzugeben – das ist genau der Stoff, aus dem Wahlkämpfe gewoben werden.
Immerhin steht für die Wiener SPÖ auch besonders viel auf dem Spiel.
Die Angst vor dem Verlust des roten Bürgermeistersessels geht um.
Wenngleich eine Koalition Türkis-Grün-Neos noch selten in Umfragen rechnerisch möglich erschien. So oder so, der Countdown läuft. Nach der grünen Landesversammlung vor einer Woche erfolgt am Samstag nächster Woche die türkise Heerschau beim Landesparteitag. Dazwischen will Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache, gegen den die Justiz ermittelt, seine Kandidatur offiziell machen. Und für Anfang März ist zu erwarten, dass die SPÖ bei ihrer Klubklausur im Burgenland weitere publikumswirksame Projekte vorstellen wird. Die Wahl findet wohl am 4. Oktober oder dem spätestmöglichen Termin, dem 11. Oktober, statt. Die Ausgangslage für alle Parteien hat sich gegenüber 2015 radikal und zuletzt noch einmal deutlich geändert. Gleich geblieben ist: Zwei Gewinner und ein Verlierer stehen schon so gut wie fest.