Prominente Unterstützung

Demonstration für Wikileaks-Gründer Assange

APA/AFP/TOLGA AKMEN
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Am Montag soll vor Gericht darüber entschieden werden, ob der Wikileaks-Gründer an die USA ausgeliefert werden soll.

Kurz vor Beginn der Anhörung des Wikileaks-Gründers Julian Assange haben Prominente am Samstag auf einem Protestmarsch in London dessen Freiheit gefordert. Sie demonstrierten gegen die mögliche Auslieferung des gebürtigen Australiers an die USA.

Zu den Teilnehmern gehörten der Musiker und Produzent Brian Eno, Roger Waters (Pink Floyd), Chrissie Hynde (The Pretenders), die Rapperin M.I.A. und der frühere griechische Finanzminister Yannis Varoufakis. Der Protestzug endete in der Nähe des Parlaments.

Auch Pink Floyd-Legende Roger Waters fordert die Freilassung von Assange.
Auch Pink Floyd-Legende Roger Waters fordert die Freilassung von Assange.(c) REUTERS (PETER NICHOLLS)

Assanges Vater sagte, er verstehe nicht, warum sein Sohn im Gefängnis sei. "Die Haft ist unbegründet", so John Shipton. Modedesignerin Vivienne Westwood nannte sich einen "Engel der Demokratie" und verlangte von der Justiz, Assange auf freien Fuß zu setzen. Demonstranten riefen "Schäm' dich, Boris (Johnson; britischer Premierminister, Anm.)", auf Plakaten stand unter anderem "Journalismus ist kein Verbrechen".

Assange drohen bis zu 175 Jahre Haft

Die Anhörung beginnt am Montag in London. Der 48-Jährige sitzt im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Seine Anwälte und sein Vater berichteten, dass sich Assanges Gesundheitszustand in letzter Zeit etwas gebessert habe, da er nicht mehr von anderen isoliert werde und im Gefängnis an die frische Luft dürfe.

Der UNO-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, hatte kürzlich schwere Vorwürfe gegen die Behörden in Großbritannien, Schweden, den USA und Ecuador erhoben. In seinen Augen wird an Assange ein Exempel statuiert, um Journalisten einzuschüchtern.

Die Vereinigten Staaten werfen ihm vor, dem US-Whistleblower Bradley Manning - der heute unter dem Namen Chelsea Manning als Transfrau lebt - geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dadurch wurden von US-Soldaten begangene Kriegsverbrechen bekannt. Es liegen 18 Anklagepunkte vor. Bei einer Verurteilung in allen Punkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft.

(APA/dpa)

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