Gender und Sprache

Er, sie, er*sie: So geschlechtssensibel kann Deutsch sein

In den USA wurde das genderinklusive „they“ zum Wort der Zehnerjahre gewählt. Auch in skandinavischen Sprachen gibt es neue Pronomen für das dritte Geschlecht. Wie aber bewegt sich das Deutsche, um jenseits des Gendersterns Transgender- und intergeschlechtlichen Personen passende Ausdrucksformen zu bieten?

„Das ist die einzig sinnvolle Lösung in der Suche nach einem geschlechtsneutralen Fürwort für die englische Sprache“, sagte der „Washington Post“-Textchef Bill Walsh 2015 über das im Singular gebrauchte Pronomen „they“. Die ehrwürdige Zeitung nahm in jenem Jahr das Wort erstmals in ihren Styleguide auf, und wenige Monate später kürten Mitglieder der akademischen American Dialect Society es zu ihrem Wort des Jahres.

Vor wenigen Wochen setzte dasselbe Gremium nach und wählte das „singular they“ noch vor anderen Jahresregenten wie „meme“ und „climate“, „#BlackLivesMatter“ und „MeToo“ zum Wort des vergangenen Jahrzehnts. Diese Entscheidung sollte einer Entwicklung Tribut zollen, im Rahmen derer „neue Ausdrucksmöglichkeiten für Genderidentitäten für umfassende Diskussionen gesorgt haben“. Das ist bemerkenswert, spiegelt die Entwicklung von „they“ doch eine Öffnung der Sprache für neue gesellschaftliche Realitäten wider.

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