Gewinnverschiebung

Profiteure der Ungerechtigkeit

Irland (am Foto ein Graffiti in Dublin) steht wegen Hilfe zur Steuervermeidung regelmäßig am Pranger. Aber auch Österreich zieht Gewinne aus dem Ausland an.
Irland (am Foto ein Graffiti in Dublin) steht wegen Hilfe zur Steuervermeidung regelmäßig am Pranger. Aber auch Österreich zieht Gewinne aus dem Ausland an.REUTERS/Cathal McNaughton
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Warum geht der Fiskus nicht härter gegen Amazon, Apple und Co vor? Weil Länder wie Österreich unterm Strich von der ungerechten Praxis der Gewinnverschiebung profitieren.

Jetzt ist es also erwiesen: Österreichische Konzerne verschieben ihre Gewinne in ausländische Steuerparadiese und sorgen so in Österreich für einen Steuerausfall von 1,3 Milliarden Euro allein im Jahr 2018. Das hat der österreichische Ökonom Konstantin M. Wacker im Auftrag des Thinktanks Momentum ausgerechnet. Höchste Zeit also, dass die EU oder der österreichische Fiskus etwas gegen diese Praktiken unternehmen. Schlimm genug, dass die großen Tech-Konzerne Apple, Amazon, Facebook und Co. unserem Finanzminister die lange Nase zeigen. Jetzt steueroptimieren auch österreichische Unternehmen was das Zeug hält. Vorzugsweise verschieben die Firmen die Gewinne in die Schweiz, nach Irland, die Niederlande und Luxemburg, heißt es in dem jüngsten Bericht.

In der Regel werden Zinsen, Dividenden und Lizenzen dort versteuert, wo es für die Firmen am günstigsten ist. Diese legale Steuervermeidung gerät immer stärker in die Kritik. Die Diskussion ist nicht neu – und der Grundtenor ebenfalls nicht: Unternehmen sollen dort versteuern, wo sie ihre Produkte verkaufen, nicht wo sich der Firmensitz befindet, lautet die Forderung.

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