Jedes dritte größere Familienunternehmen in Österreich hat sich eine Verfassung auferlegt. Bei jedem vierten Unternehmen gestaltet sich die Nachfolge als schwierig.
Die Regeln beim oberösterreichischen Familienunternehmen Internorm sind seit Anfang der 1980er Jahre klar: In der Firma dürfen maximal drei Eigentümer tätig sein, pro Familienstamm höchstens einer. Ehepartner bzw. Lebensgefährten dürfen nicht gemeinsam im Betrieb arbeiten. Wenn Christian Klinger über die Familien-Verfassung spricht, klingt das ein wenig nach „Iffland-Ring“.
Bekanntlich wird dieser diamantbesetzte Eisenring testamentarisch an den nach Ansicht des Trägers „jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters“ vergeben. Christian Klinger hat vor 23 Jahren sein Testament gemacht, als er ins Familienunternehmen eingetreten ist. Auch seine Cousine und sein Cousin, die mit ihm im Aufsichtsrat sitzen, mussten ihre Nachfolge regeln. Seit vielen Jahren wird die Firma operativ von familienfremden Managern geleitet. „Eine Firma soll von den Besten und nicht von der Blutlinie geführt werden“, sagt Klinger.