Der Traum von Olympia begleitet Deshire Kurtaj schon lang. Im Boxring hat sie ihre Leidenschaft gefunden.
Boxerin Deshire Kurtaj

Herz und Fäuste schlagen im Einklang

Ausgehend von einer Wette ist Deshire Kurtaj vor zwei Jahren zum Boxen gekommen, nicht ihre erste ungewöhnliche Sportart. Auf dem Weg zu Olympia lässt sich die Wienerin nicht beirren, folgt ihrem eigenen Kopf – wie auch sonst im Leben.

„Schönheit wird die Welt retten.“ Diesen Satz hat Deshire Kurtaj als Tätowierung auf ihrer Haut verewigt. Für eine Boxerin mag das im ersten Moment wie eine kuriose Behauptung klingen, sie aber weiß, dass Fjodor Dostojewski damit in seinem Roman „Der Idiot“ nicht das äußerliche Antlitz gemeint hat: Die Erfahrung der absoluten Schönheit immunisiert gegen das Böse, und diese Schönheit findet jeder Mensch dort für sich, wo er wahres Leben und gelebte Liebe empfindet. „Das Buch habe ich mit zwölf gelesen, das hat mich inspiriert“, erzählt Kurtaj an diesem Februartag im Boxclub Bounce. Inzwischen habe sie kaum noch Zeit sich wie früher in Büchern zu verlieren, zu intensiv arbeitet sie daran, sich ihren großen Traum zu erfüllen. Die 22-Jährige möchte als erste Boxerin Österreich bei den Olympischen Spielen vertreten.

Derzeit weilt Kurtaj mit dem Nationalteam auf Trainingslager in England, wo sich die Staatsmeisterin im Leichtgewicht (bis 60 kg) einem Formtest an der Weltspitze unterzieht. Fällt das Ergebnis zufriedenstellend aus, wird sie ab 13. März beim Qualifikationsturnier in London um ihre Olympiachance kämpfen – vier Jahre früher als angepeilt, denn mit 19 Kämpfen steht sie erst ganz am Anfang ihrer Boxkarriere. „Das war nicht geplant, aber es ist eine super Chance, die ich gern annehme“, betont die Wienerin.

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