Weichspüler lassen Wäsche gut riechen. Die Duftstoffe sind aber ein Problem.

Das schwierige Image des Weichspülers

Schlachtabfälle und kaum abbaubare Duftstoffe als Zutaten: Viel wird derzeit über den Weichspüler gesprochen. Hat dieses Produkt überhaupt einen Nutzen?

„Könnte besser riechen!“, sagt die kritische Konsumentin im pfirsichfarbenen Kleid zu dem Mann, der im Supermarkt gerade um die Ecke biegt und die Dame beim Weichspüler-Riechen erwischt. Doch stellt sich heraus, er hat ein rettendes Produkt in der Hand, „etwas Neues“, einen Weichspüler mit – wie passend – Pfirsichblütenduft. Ihr Fazit fällt dann auch wohlwollend aus: Es rieche frisch und fruchtig, und sogleich sieht sie sich mit weißen Flügeln über ein blühendes Pfirsichfeld fliegen.

Seit den 1970er-Jahren haben sich in der Werbung schon viele Hausfrauen (seltener Männer) beim Riechen der Weichspüler in blühende Wiesen hineingeträumt, in die Alpen, in karibische Seenlandschaften, und in einem Fall ist die Hauskatze nicht mehr aus dem Korb mit den frisch weichgespülten Handtüchern wegzubekommen. Immer wieder wurde in den vergangenen vier Jahrzehnten über die Sinnhaftigkeit und Umweltverträglichkeit von Weichspülern diskutiert. Tatsächlich haben die Anbieter ihre Produkte weiterentwickelt, gewissermaßen entgiftet. Beliebt ist der Weichspüler immer geblieben. Doch nun scheint das Duft-und-Weichprodukt ein ernsthaftes Imageproblem entwickelt zu haben.

Denn bislang stand bei dieser Debatte hauptsächlich die Umweltverträglichkeit des Weichspülers im Fokus, zuletzt sind gesundheitliche Aspekte sowie die Frage nach der Vereinbarkeit mit einem veganen Lebensstil hinzugekommen. „Prinzipiell beobachten wir, dass sich gerade beim Thema Wäschewaschen die Zugriffszahlen auf unsere Öko-Rein-Datenbank verzehnfacht haben“, sagt Harald Brugger von der Umweltberatung in Wien. Das Bewusstsein ist also gestiegen – und stieg im vergangenen Jahr erneut nach der Ausstrahlung einer Dokumentation im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Südwestrundfunk zeigte einen Beitrag über die tierischen Schlachtabfälle in Weichspülern: Das Produkt braucht kationische Tenside, sie machen die Wäsche weich, indem sie sich wie ein Film auf die Fasern legen. Kationische Tenside können aus Mineralöl, aber eben auch aus gereinigten tierischen Fetten gewonnen werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.